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Newsletter

Ausgabe: März 2024


Liebe Mitglieder
«Mediation ist kein Wundermittel. Ebenso wenig erhebt sie den Anspruch, in jedem einzelnen Fall eine garantierte Lösung zu bieten.» Das schreibt der Mediator Ulrich Wanderer, den wir in diesem Newsletter wegen seiner klugen Einlassungen immer wieder mal zitieren. Er begründet seine These mit der Tatsache, dass wir als Mediatorinnen und Mediatoren die Lösungen der Konflikte unserer Mediandinnen und Medianden nicht selber finden und vorgeben, sondern lediglich begleitend bei der gemeinsamen Konsenssuche unterstützen dürfen. In seinem neusten Beitrag, auf den weiter unten hingewiesen sei, behandelt er das Thema der «leidigen Unterhaltsfrage» und den Möglichkeiten der Mediation hierzu. Dies und mehr in unserem Nachrichtenüberblick. 
Wie immer im Frühling kommt an dieser Stelle auch die herzliche Einladung zur diesjährigen Generalversammlung, für die wir einmal mehr ein attraktives Begleitprogramm bieten können (Datum bitte vormerken: Donnerstag, 23.5.2024, im Volkshaus Zürich). 
Im Namen des Vorstands: Stephan Burkart und Cindy Weishaupt (Co-Präsidium Mediationsforum)

In dieser Ausgabe


Kampagne mit Slogan «Mediation jetzt»
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Einladung zur Generalversammlung
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Prognos-Studie zum Wert von Trennungs-Mediationen
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Leidige Unterhaltsfrage und Möglichkeiten der Mediation
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Mediation an Primarschulen - Ausbildung für Ältere
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Gaza im Lehrerzimmer
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Davos: Spitzendiplomat soll Mediationsresultate retten
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Mediation bei Konflikten zwischen Bauern und Handel in Österreich
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IOMed wird Sitz in Hongkong erhalten
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Veranstaltungen und Weiterbildung
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Archivierte Newsletter
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Kampagne mit Slogan «Mediation jetzt»

Für den Tag der Mediation im kommenden Juni haben Mediationsverbände aus der Schweiz, Österreich und Deutschland eine länderübergreifende Kampagne mit unterschiedlichen Bild-Text-Sujets lanciert. «Mediation jetzt» heisst sie und soll die Bedeutung der Mediation für und in der Gesellschaft hervorheben sowie die Mediation als Verfahren in der Öffentlichkeit bekannter machen. Der Tag der Mediation findet in den drei Ländern des DACH-Raums jährlich am 18. Juni statt. Dazu sind jeweils diverse Aktivitäten geplant. Die Slogans samt begleitender Texte werden jeweils am 18. eines Monats koordiniert auf LinkedIn gepostet. Hier lassen sie sich schon jetzt ansehen, herunterladen und für eigene Zwecke nutzen: Download der Slogans...
Beispielbild Kampagne Mehrwert Mediation

Einladung zur Generalversammlung

Unsere Generalversammlung findet in diesem Jahr am Donnerstag, 23. Mai 2024, statt und beginnt um 18 Uhr. Im Anschluss an den formellen Teil treffen wir uns mit den Mitgliedern des Instituts für Mediation, die ihre Versammlung parallel abhalten. Es gibt ein Fachreferat von Yvonne Hofstetter Rogger (im Bild) zum Thema «Perspektiven der Altersmediation». Auch das Get-together soll nicht zu kurz kommen - beim Apéro riche, zu dem das Mediationsforum und das Institut für Mediation einladen. Weitere Informationen und die inzwischen vollzähligen Unterlagen gibt es hier...   
Yvonne Hofstetter Rogger

Prognos-Studie zum Wert von Trennungs-Mediationen

Eltern in Trennung müssen die gemeinsame Sorge für die Kinder und den Alltag neu strukturieren. Hierzu brauchen sie mitunter psychologische Unterstützung, rechtlichen Rat und praktische Hinweise. Zum Wohl von Kindern und Jugendlichen gibt es oft eine begleitende Beratung und/oder eine Mediation mit dem Ziel einer gütigen Trennungsvereinbarung. In Deutschland besteht ein gesetzlicher Anspruch der Eltern auf Familienberatung bei Scheidung und Trennung. Doch wofür besteht überhaupt Bedarf und welche Strukturen gibt es in diesem Kontext? Das Basler Beratungsunternehmen Prognos hat im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Strukturen und Prozesse der Trennungsberatung empirisch erfasst und den Beratungsbedarf von Trennungseltern zu ermitteln versucht. Dabei hat sich gezeigt, dass knapp die Hälfte der Trennungseltern Beratung und/oder Mediation im Zusammenhang mit der Trennung in Anspruch genommen hat. Diejenigen, die solche Angebote genutzt haben, waren damit mehrheitlich zufrieden. Mehr als 80 Prozent bewerteten die Angebote als hilfreich oder sehr hilfreich. Die Studie von Prognos gibt es hier...
Kind an der Hand seiner Eltern

Leidige Unterhaltsfrage und Möglichkeiten der Mediation

In Mediationen, die eine umfassende Scheidungsfolgenvereinbarung zum Ziel haben, nimmt die Frage des nachehelichen Unterhalts oft prominenten Raum ein. Dies schreibt Ulrich Wanderer in einem Beitrag für seinen Mediationsblog. Doch ist gegenseitiges Vertrauen und Wohlwollen im Rahmen einer Scheidung nicht immer das tragende Leitmotiv. Auch deswegen werde der Streit um den Unterhalt für die zukünftige Ex-Partnerin oder den zukünftigen Ex-Partner häufig zum nahezu unlösbaren Konflikt. Dies dürfe aber in der Mediation nicht davon ablenken, dass es immer wieder Möglichkeiten gebe, welche die Bedürfnisse und Ressourcen aller Beteiligten unter den sprichwörtlichen Hut bringen können. Laut Wanderer ist die Aufgabe der Mediation, eine Atmosphäre zu schaffen, in der offen und ruhig über die Motive und Wünsche auf der einen sowie die Möglichkeiten und Ressourcen auf der anderen Seite gesprochen werden kann. «Die Kunst der Mediation ist es, die verborgenen Bedürfnisse der Parteien herauszuarbeiten». Den ganzen Beitrag gibt es auf den Seiten des Wiener Standards...  
Streitendes Paar auf Geldmünzen

Mediation an Primarschulen - Ausbildung für Ältere

Der Verein Seniorpartner in School (SiS) bietet in Deutschland eine Ausbildung zur Schulmediatorin oder zum Schulmediator an. SiS wurde 2001 in Berlin gegründet, heute ist der Verein in 14 Landesverbänden organisiert. Die Ausgebildeten mediieren in Zweierteams an 360 teilnehmenden Schulen. Die Ausbildung zum/zur Schulmediator:in dauert insgesamt 80 Stunden. Diese sind auf zehn Tage und drei Terminblöcke verteilt. Eine zertifizierte Ausbildner:in leitet den Kurs. Für die Teilnehmenden ist dieser kostenlos, die Tätigkeit an den Schulen erfolgt ehrenamtlich und ohne Honorar. https://seniorpartnerinschool.de
Schulmediation wird auch in der Schweiz in unterschiedlicher Form angeboten, etwa in der Ostschweiz, im Kanton Freiburg oder im Tessin. Einen Überblick zu Arbeit und Funktionsweise gibt es beim IfM...

Kinderhände bilden das Wort Mediation

Gaza im Lehrerzimmer

Der Nahostkonflikt die Schulen macht auch vor der Schule nicht halt. In Zürich eskaliert ein Konflikt unter jüdischen und nichtjüdischen Lehrern. Nun ist Zsolt Balkanyi-Guery, Präsident der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, von der zuständigen Schulbehörde in Zürich eingesetzt worden, um in dem Konflikt zu vermitteln – «als Privatperson», wie er selbst sagt. Der Historiker war früher Rektor der Neuen Kantonsschule Aarau und leitet heute eine jüdische Schule in Zürich. Dass, weiss auch die Pädagogische Hochschule Zürich. Sie hat vor kurzem eine Website aufgeschaltet, die Unterstützung für betroffene Schulen bietet. Die NZZ am Sonntag bericht über den Fall und Lösungsansätze...
Zwei Hände mit Halbmond und Davidstern

Davos: Spitzendiplomat soll Mediationsresultate retten

Drei Jahre lang hatte eine Mediation zwischen dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG), interessierten Jüdinnen und Juden, Tourismusvertretern und Einheimischen in dem Bündner Hochtal zu vermitteln versucht. Anlass waren wiederholte antisemitische Vorfälle und Ressentiments aus Teilen der Bevölkerung und des (Gast-)Gewerbes. Adressiert worden waren dabei die latenten und offenen Spannungen und einzelne Vorfälle, wie ein kürzlich in einem Bergrestaurant aufgehängtes Hinweisschild, wonach dort keine Schlitten mehr an Personen jüdischen Glaubens vermietet werden. Das Mediationsprojekt ist letzten Sommer beendet worden. Nun soll eine Taskforce unter der Leitung des früheren Spitzendiplomaten Michael Ambühl den Ball wieder aufnehmen. Der ehemalige Chefunterhändler des Bundes hat Gespräche an einem runden Tisch einberufen, an dem Leute von Davos Tourismus, aus der Landwirtschaft, aus der Gastronomie und dem Detailhandel sitzen. Dort werde versucht, herauszufinden, wo genau die Probleme liegen, um in einem zweiten Schritt nach Lösungsansätzen zu suchen, sagt der Davoser Tourismusdirektor Reto Branschi. Ambühl nehme die Anliegen auf und mache dann das Gleiche mit den jüdischen Interessenvertreterinnen und Interessenvertretern. Die Bedürfnisse werden zusammengetragen und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Im Gespräch mit Radio SRF erläutert Branschi Vorgehen und die Wahl des neuen Mediators... 
Rest. Pischa mit Aushang auf hebräisch

Mediation bei Konflikten zwischen Bauern und Handel in Österreich

Während in mehreren europäischen Ländern, neuerdings auch in der Schweiz, Bauern mit teils rabiaten Methoden wegen tiefer Preise und aus ihrer Sicht ungenügender Subventionen mit Traktoren Strassen blockieren, ist es in Österreich vergleichsweise ruhig geblieben. Ein Grund dafür könnte die Vermittlungsarbeit eines im Landwirtschaftsministerium angesiedelten «Fairnessbüros» sein, das in Konfliktfällen Mediationen anbietet und die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Handel und Landwirtschaft in Österreich fördern soll. «Die Zusammenarbeit des Handels mit den Lieferanten aus Landwirtschaft und Industrie ist durch einen klaren gesetzlichen Rahmen festgelegt und von Fairness geprägt», sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.  Gemessen an der Gesamtzahl von zehntausenden Lieferantengesprächen sei die Zahl der Beschwerden weiterhin verschwindend klein. Das Instrument der Mediation biete sich an, um strittige Einzelfälle zu schlichten. Details dazu stehen in einer Pressemeldung des österreichischen Handelsverbands...
Getreideernte

IOMed wird Sitz in Hongkong erhalten

Die International Organization for Mediation (IOMed) wird definitiv ihren Sitz in Hongkong haben. Das gab der Justizminister der chinesischen Sonderzone, Paul Lam Ting-kwok, bekannt. Die Organisation habe zum Ziel, den Einsatz von Mediation zur friedlichen und freundschaftlichen Lösung internationaler Konflikte zu fördern, und soll den Standort Hongkong als Hub für Mediation und Konfliktbeilegung festigen, sagte Lam. Die Schweiz als Standortgeberin des Arbitration and Mediation Center der World Intellectual Property Organization (Wipo) und des Swiss Arbitration Centre, das seit 1866 Schiedsgerichtsdienste und Mediationen anbietet, hatte sich Chancen ausgerechnet, den Sitz der IOMed zu erhalten.  Mehr dazu hat dazu Asianews...
Hongkong Stadtansicht

Weiterbildung 2024

Termine für Vorträge, Workshops sowie gemeinsame Anlässe mit dem IfM, zumeist im Volkshaus Zürich.

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Volkshaus Zürich

Archivierte Newsletter

Dieser Newsletter erscheint in acht bis zehn Ausgaben pro Jahr. Redaktion: David Strohm. Darüber hinaus erhalten unsere Mitglieder den Newsletter des Schweizerischen Dachverbands Mediation (FSM) zugestellt. Die Sammlung der vom Mediationsforum versandten Newsletter findet sich hier... Der FSM-Newsletter (Ausgabe Februar 2024) lässt sich hier abrufen...
Fotos: Unsplash.