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Ausgabe: Juli 2021


Liebe Mitglieder
Ruhe und Musse im Alltag zu finden ist schwieriger geworden. Auch, weil wir eine «information overload» erleben, die unsere Wahrnehmung der Realität und unsere Meinungen verändert. Wir leben in einer Zeit des Überangebots an Reizen und Informationen, werden dauerbeschallt und mit Bildern gesättigt. Smartphone und Social Media nun unsere ständigen Begleiter.


Die Ferienzeit gibt Gelegenheit innezuhalten. Aber das Abschalten ist für viele von uns eine Herausforderung. Und nun kommt hier auch noch ein Newsletter des Mediationsforums, mit Infos und News zum Thema Mediation. Sorry. ihr dürft ihn für einmal wegklicken, ignorieren oder für später markieren. Besser aber: Lesen und uns Feedback geben an --> info@mediationsforum.ch. Danke und, wer hat, schöne Ferien!

Stephan Burkart und Cindy Weishaupt (Co-Präsidium Mediationsforum)

In dieser Ausgabe


Erster Anlass nach den Ferien: Das Riemann-Thomann-Modell
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Veranstaltungen & Weiterbildung
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Von der Politik in die Mediation
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Zu wenig Mediationen im Jugendstrafrecht.
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Uni-Rektor als Mediator zwischen Jugend und Stadt
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Mehr Streit unter Nachbarn
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Newsletter im Archiv
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Erster Anlass nach den Ferien: Das Riemann-Thomann-Modell

Die erste Weiterbildungsveranstaltung nach der Sommerpause, mit Dr. Nico Fleisch zum Thema «Das Riemann-Thomann-Modell: Wie wende ich es in Mediationen an?» ist geplant für den 15. September 2021 um 18.30 Uhr als Präsenzveranstaltung im Volkshaus Zürich, Weisser Saal. Der Saal ist sehr gross, Abstand also gewährleistet. Für die Sicherheit der TeilnehmerInnen wird gesorgt.

Zum Thema: Das Riemann-Thomann-Modell als Persönlichkeitslehre hilft zu verstehen, welche Motive hinter menschlichem Verhalten stehen. Es zeigt als Beziehungsmodell, welche Dynamiken im privaten und beruflichen Miteinander entstehen können. Als Entwicklungsmodell bietet es Hilfestellung in der persönlichen Weiterentwicklung. Und es lässt sich bestens mit den bekannten Kommunikations-Modellen von Friedemann Schulz von Thun kombinieren.

Für Mediatorinnen und Mediatoren ist das Modell besonders wertvoll. Als eine Form der Konfliktprognose zeigt es, unter welchen Bedingungen und warum es Konflikte geben kann. Auch in der Konfliktbearbeitung ist es hilfreich und kann Friedrich Glasls «Konfliktmanagement» sinnvoll ergänzen. Mit seinem im Februar 2020 erschienen Buch «Das Quartett der Persönlichkeit» hat Nico Fleisch die erste umfassende Darstellung des Riemann-Thomann-Modells vorgelegt.
Mehr zu seiner Arbeit und weitere Literaturhinweise gibt es hier.

Organisiert wird der Anlass vom Institut für Mediation (IfM), Mitglieder des Mediationsforums sind eingeladen und können kostenlos teilnehmen. Eine Anmeldung ist nötig (Details folgen). Das IfM behält sich vor, die Veranstaltung kurzfristig als Zoom-Veranstaltung zu organisieren, falls es Corona-bedingt nötig sein sollte. Details zur Durchführung der Veranstaltung gibt es im August.

Veranstaltungen & Weiterbildung

Vorschau
16. November 2021. Sexualität und Mediation – Eine Hybridveranstaltung mit der Juristin Nathalie Gadola-Dürler. https://nathaliegadola.ch


Corona-bedingt gibt es derzeit weniger Weiterbildungsangebote. Einzelne Anlässe werden mit entsprechender Video-Software wie Zoom online durchgeführt. Bitte informiert euch bei den jeweiligen Veranstaltern, ob, wann und was stattfindet. Links zu Angeboten diverser Veranstalter finden sich bei www.mediation-ch.org

Von der Politik in die Mediation

Was machen altgediente Politikerinnen und Politiker nach dem Ende ihrer Exekutiv-Karriere besonders gerne? Sie werden Mediatorin oder Mediator. Denn das haben sie in der Politik gelernt: den Ausgleich suchen, zwischen Interessen vermitteln, tragfähige Lösungen entwickeln. Jüngstes Beispiel ist der ehemalige Basler Baudirektor.Hans-Peter Wessels (59), der bei der letzten Wahl als Regierungsrat nicht mehr angetreten war. Er hat die Einzelfirma Wessels Enterprises gegründet, mit der er Dienstleistungen in den Bereichen Strategie, Management und Mediation anbieten will. «Ich fühle mich noch nicht pensionsreif», sagt der SP-Politiker. Er sei jetzt «open for new opportunities.» Ziel sei allerdings nicht, am Schluss mehr zu arbeiten als er als Regierungsrat gearbeitet habe. Die materielle Versorgung ehemaliger Regierungsräte ist allerdings auch nicht so ausgestaltet, dass sie sich nach einem Rücktritt finanzielle Sorgen machen müssten, schreibt die BZ in einem Bericht...

Zu wenig Mediationen im Jugendstrafrecht.

Das Jugendstrafrecht sieht bei Delikten neben der Bestrafung oder Zwangsmassnahmen eigentlich auch alternative Lösungswege vor. Dazu gehören etwa ein Vergleich, die Wiedergutmachung oder eine Mediation. Doch diese kommen nach wie vor eher selten zum Zug, wie das Bundesamt für Statistik (BfS) kürzlich aufzeigte. Danach wurden 2020 95 Prozent der Fälle gemäss Jugendstrafrecht mit einer Strafe oder einer Massnahme geahndet. Auch wenn die Zahlen wegen geänderter Methoden mit den Vorjahren nur beschränkt vergleichbar sind: Die Urteile gegen Jugendliche wegen Gewalttaten haben 2020 gegenüber dem Vorjahr um 23 % zugenommen. Urteile wegen einer Straftat des Strafgesetzbuchs stiegen um 10 %. Die Urteile wegen Drogendelikten sanken dagegen um 18 %. Insgesamt stieg die Zahl der Verurteilungen von Jugendlichen laut BfS um 10 % auf 20'611. Details hierzu hat die Zeitung Südostschweiz aus Chur...  

Uni-Rektor als Mediator zwischen Jugend und Stadt

Einer der Gründe, warum Jugendliche delinquieren, ist das Fehlen geeigneter Treffpunkte und Freiräume. In Lugano wurde vor kurzem das Jugendzentrum Csoa in einer Nacht- und Nebelaktion von den Behörden geräumt und abgebrochen, möglicherweise widerrechtlich. Während sich die Behörden und Polizeidirektor Gobbi in Schweigen hüllen, bietet der Rektor der Università della Svizzera Italiana, Boas Erez, seine Unterstützung als Mediator an. Er soll über einen guten Draht zu den Jungen verfügen, ist aber auch im Establishment verankert. Die betroffenen Jugendlichen hatten sich bisher geweigert, direkt mit den Stadtbehörden zu sprechen. Mehr dazu von AZ-Tessin-Korrespondent Gerhard Lob...

Mehr Streit unter Nachbarn

Langsam enden die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus (auch wenn die vierte Welle schon im Anrollen ist). Die vermehrte Arbeit im Homeoffice und die Beschränkung des Alltags auf die eigenen vier Wände, die viele von uns in den letzten Monaten erlebt haben, brachte nicht nur Sicherheit, sondern auch mehr Frust und Ärger. Dieser Frust sorgte laut Zahlen der Rechtschutzversicherung Axa-Arag im letzten Jahr für eine Zunahme von Nachbarschaftsstreitigkeiten um 23 %. Auch in den ersten vier Monaten dieses Jahres registrierte die Versicherung eine deutliche Zunahme (+30 %) bei Streitigkeiten im Wohnumfeld. Besonders Baueinsprachen, Lärmklagen und andere störende Emissionen führten zu vermehrten Klagen. Bevor man den Nachbarschaftsstreit vor Gericht zieht, ist es in den meisten Fällen ratsam, eine aussergerichtliche Schlichtung anzustreben. Axa-Anwältin Alexandra Pestalozzi rät Betroffenen, auf die Nachbarn zuzugehen und gemeinsam nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. Klappt das nicht, sie sollten sie eine unparteiische Stelle hinzuzuziehen: «Wir machen in Nachbarschaftsstreitigkeiten sehr gute Erfahrungen mit Mediationen.» Mehr dazu im Newsroom von Axa-Arag...

Newsletter im Archiv

Dieser Newsletter erscheint in sechs bis acht Ausgaben pro Jahr. Darüber hinaus erhalten unsere Mitglieder den Newsletter des Schweizerischen Dachverbands Mediation (SDM) zugestellt. Die Sammlung der vom Mediationsforum versandten Newsletter findet sich hier... Der letzte SDM-Newsletter (Ausgabe Mai 2021) lässt sich hier abrufen...
Titelfoto: Joe Cooke / Unsplash