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Ausgabe: Januar 2024


Liebe Mitglieder
Ob in privater Runde oder im öffentlichen Diskurs: Wo viel und laut geredet wird, fällt es manchmal schwer zuzuhören. Sind wir in Gedanken woanders oder verhindert Zeitdruck und Stress, dass wir uns auf unser Gegenüber einlassen, bleibt das Verständnis für das Thema auf der Strecke. Nicht selten beginnen wir von uns selbst zu erzählen, statt einzugehen auf das, was andere sagen.
Aufmerksam zuzuhören, gehört zu den Grundvoraussetzungen einer erfolgreichen Mediation. Es lohnt sich daher, dieser Technik die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken: Sich Zeit nehmen, Interesse zeigen, andere aussprechen lassen. Den Blickkontakt suchen und eine zugewandte Körperhaltung einnehmen. Auch mal ein nonverbales Signal senden, zum Beispiel mit einem zustimmenden Nicken. Nachfragen, wenn es etwas unklar blieb. Offene Fragen stellen, die ohne Ja/Nein-Antwort auskommen. Auf Wertungen verzichten. Dies sind nur einige Hinweise, die ein Gespräch besser werden lassen. Eine bescheidene Investition, die sich lohnt. 
Im Namen des Vorstands
Stephan Burkart und Cindy Weishaupt (Co-Präsidium Mediationsforum)

In dieser Ausgabe


Generalversammlung MFS 2024 - bitte Termin vormerken
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Perspektive Mediation: Neuer Zugang zur Online-Ausgabe
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Nahost-Konflikt: Niemand ausschliessen
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Genfer Mediationsstelle eröffnet
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Baselland verweigert Swisspeace die Unterstützung
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Mediation abgebrochen, Gewerkschaft empört
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«Jemanden überzeugen? Das kann man sich meistens sparen.»
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Weiterbildung 2024 - Save the Dates
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Archivierte Newsletter
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Generalversammlung MFS 2024 - bitte Termin vormerken

Das Datum, der Ort und das Programm stehen fest. Unsere Generalversammlung findet in diesem Jahr am Donnerstag, den 23. Mai 2024, statt, und beginnt um 18 Uhr. Im Anschluss an den formellen Teil treffen wir uns mit den Mitgliedern des Instituts für Mediation, die ihre Versammlung parallel abhalten. Es gibt ein Fachreferat, das Yvonne Hofstetter Rogger zum Thema «Perspektiven der Altersmediation» hält. Auch das Get-together soll nicht zu kurz kommen - beim Apéro riche, zu dem das Mediationsforum und das Institut für Mediation einladen. Weitere Informationen und die Unterlagen gibt es hier....   
Volkshaus Zürich

Perspektive Mediation: Neuer Zugang zur Online-Ausgabe

Unser Dachverband FSM hat für Mitglieder der angeschlossenen Organisationen, darunter auch das Mediationsforum, einen kostenlosen Zugang zum Archiv der Zeitschrift «Perspektive Mediation» (pm) eingerichtet. Da die eLibrary des Verlags Österreich eingestellt wurde, sind alle digitalen Inhalte ab sofort auf «BiblioScout» abrufbar. Der Zugang zur «pm online» lässt sich einfach wiederherstellen oder neu einrichten: Hierzu ist eine Neu-Registrierung auf https://biblioscout.net/auth/login nötig. Auf dem Formular sind nach Name, Email und dem selbst gewähltem Passwort beim Feld «Coupon-Eingabe» dieser Code einzugeben: PMSDM24_3S6AQ7MN9Y
Detaillierte Infos zum Vorgehen finden Sie hier...  Sollte dies aus irgendeinem Grund nicht klappen, bitten wir um Rückmeldung. 
Die aktuelle Ausgabe 4/2023 der «Perspektive Mediation» mit dem Schwerpunkt «Mediation in Zeiten von Polarisierungen» ist in der Online-Bibliothek verfügbar und umfasst mehrere Artikel von Schweizer Autor:innen. Die geplanten Schwerpunkte der Ausgaben in diesem Jahr lauten:
1/2024 – Stimmen junger Menschen
2/2024 – Umgang mit Komplexität in der Mediation
3/2024 – Selbstreflexion und Selbsterfahrung
4/2024 – Kindesmissbrauch.
Perspektive Mediation 4-23

Nahost-Konflikt: Niemand ausschliessen

Für eine erfolgreiche Mediation sei eine politische Vision nötig, die sich nicht nur der zerstörerischen Dynamik entgegenstellt, sondern auch die Stimmen von religiösen politischen Kräften einbezieht, sagt der Mediator und Konfliktforscher Emanuel Schäublin. Er warnt davor, diese Gruppen bei der Beilegung des aktuellen Konflikts in Nahost auszuschliessen. «Für eine erfolgreiche Mediation braucht es die Stimmen der Hardliner», sagt der Sozialanthropologe, der an der ETH Zürich für das Programm «Religion und Mediation» am Center for Security Studies arbeitet. Schäublin, dessen neustes Buch über Palästina vor kurzem erschienen ist, berät unter anderem Mediatorinnen bei den Vereinten Nationen und der EU zum Umgang mit Weltanschauungen, die politisches Handeln in Konflikten prägen. Der Mediator nennt in einem Interview ein Ziel, das die Menschen in Israel und Gaza eint – und sagt, was wir im Privaten aus dieser Krise lernen können. Das Interview mit Emanuel Schäublin gab es zu Weihnachten in den Tamedia-Zeitungen... 
Divine Money, neues Buch von E. Schäublin

Genfer Mediationsstelle eröffnet

Seit Jahresbeginn 2024 gibt es in Genf eine staatlich finanzierte Einrichtung, die Mediation fördert und ermöglicht - zumindest im Rahmen einer ersten Sitzung. Ziel des neuen Bureau de la médiation ist es, Konfliktparteien zu ermutigen, auf den Gang vor ein Gericht zu verzichten. Die überlastete Genfer Justiz verspricht sich davon einen Rückgang der Fallzahlen. Die neue Stelle schlägt vereidigte Mediatoren vor und verpflichtet sich, mindestens 7,5 Stunden für eine erste Mediation zu erstatten. Das Verfahren soll für zivilgesetzliche Streitigkeiten wie Scheidung, Erbstreitigkeiten, Nachbarschaftsprobleme, aber auch für Straftaten wie sexuelle Übergriffe offenstehen. Das neue Instrument wird finanziell vollständig vom Kanton getragen, zunächst stehen dafür 2,5 bis 3 Mio. Fr. zur Verfügung. Mehr dazu in einer Meldung des Westschweizer Fernsehens RTS...
Genfer Justizpalast

Baselland verweigert Swisspeace die Unterstützung

Eigentlich hätte der Beitrag des Kantons Basel-Landschaft an die Friedensstiftung verdoppelt werden sollen. Nun zahlt der Kanton gar nichts. Grund dafür sind Äusserungen von Laurent Goetschel, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Basel und Direktor der Schweizerischen Friedensstiftung Swisspeace, zum Nahostkonflikt, die er im Oktober in der Sendung «Club» von SRF gemacht hatte. Goetschel hatte sich darin gegen ein Verbot der Terrororganisation Hamas ausgesprochen und gesagt, ein Einstaatenmodell könnte eine Lösung im Nahostkonflikt ein. Der Imageschaden für Swisspeace sei gross, schreibt die «NZZ» in einer Meldung zum Entscheid des Baselbieter Landrates. Der Swisspeace-Leiter wehrt sich in einem Gespräch mit Georg Häsler von der NZZ gegen «ein Wissenschaftsverständnis aus der Zeit vor der Aufklärung». «Das kommt einem politischen Maulkorb für die Wissenschaft gleich», sagt der Friedensforscher in der NZZ (PDF).
Schweizerische Friedensstiftung Swisspeace

Mediation abgebrochen, Gewerkschaft empört

Wenn sich eine der Konfliktparteien während einer Mediation abrupt vom Verhandlungstisch zurückzieht, ist die Empörung der anderen gewiss. Die Gewerkschaft Unia musste dies kürzlich erleben. Sie sei «empört über den Entscheid von Bundesrat Parmelin, die Mediation zur Verbesserung des Kündigungsschutzes zu «sistieren», das heisst de facto: einzustellen», liess die Unia nach dem Mediationsabbruch verlauten. Dass Bundesrat und Arbeitgeberverband nicht bereit seien, den Schutz der Arbeitnehmenden vor missbräuchlicher Kündigung auf das international anerkannte Minimum zu heben, sei «skandalös, eine Bankrotterklärung». Hintergrund des Konflikts: Die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) hat die Schweiz im Jahr 2019 auf die Schwarze Liste der 40 bedenklichsten Fälle von Verletzungen der IAO-Konventionen gesetzt, weil der Schutz von Personalvertretungen und Arbeitnehmenden, die sich für die Rechte und Interessen von Beschäftigten einsetzen, hierzulande ungenügend ist. Unia will nun ihr Anliegen mit einer Volksinitiative durchsetzen. Mehr zum Abbruch der Mediation in einer Meldung der SDA, die es beim Blick gab... 
Unia-Demo

«Jemanden überzeugen? Das kann man sich meistens sparen.»

Wir leben in einer konfliktreichen Zeit. Gleichzeitig ist das Bedürfnis nach Harmonie gross. Romy Jaster lehrt und forscht am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität in Berlin, sie ist Gründerin und Leiterin des dortigen «Forums für Streitkultur». Jaster sagt, wenn es stimme, dass es früher eine Streitkultur gab, in der es klar gewesen war, dass man sich in der Sache fetzen und einander trotzdem persönlich zugewandt sein konnte, dann sei das ein grosser Unterschied zu heute. «Man will sich gar nicht mehr inhaltlich mit der anderen Seite auseinandersetzen», sagt Jaster. In bestimmten Diskursen scheine sich gerade die Norm zu verfestigen, dass es völlig in Ordnung sei, sich nicht mit den Argumenten der Gegenseite zu beschäftigen. Oder es gilt plötzlich als angemessene Reaktion, den gegenläufigen Standpunkt zu diskreditieren. Im Gespräch mit der «Republik» verrät die Philosophin und Argumentationstrainerin, wie wir wieder streiten lernen...

Romy Jaster

Weiterbildung 2024

Termine für Vorträge, Workshops sowie gemeinsame Anlässe mit dem IfM, zumeist im Volkshaus Zürich.

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Volkshaus Zürich

Archivierte Newsletter

Dieser Newsletter erscheint in acht bis zehn Ausgaben pro Jahr. Redaktion: David Strohm. Darüber hinaus erhalten unsere Mitglieder den Newsletter des Schweizerischen Dachverbands Mediation (FSM) zugestellt. Die Sammlung der vom Mediationsforum versandten Newsletter findet sich hier... Der FSM-Newsletter (Ausgabe Dezember 2023) lässt sich hier abrufen...
Fotos: Unsplash.