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Ausgabe: Mai 2016


Liebe Mitglieder
Es ist ein ebenso naheliegender wie anregender Gedanke: Was Mediatorinnen und Mediatoren eigentlich leisten, ist Übersetzungsarbeit. Sie versuchen zu verstehen, was die eine und die andere Seite sagt oder denkt und übertragen es dann in eine für beide verständliche Form. Erst wenn die Konfliktparteien eine gemeinsame Sprache gefunden haben, gibt es eine Lösung. Zu diesem Bild und zu zahlreichen Übersetzungsaufgaben finden sich in diesem Newsletter wieder lesenswerte Meldungen. 
Anregende Lektüre wünscht im Namen des MFS-Vorstands: Stephan Burkart, Präsident

In dieser Ausgabe


Rückblick auf die Generalversammlung 2016
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Sollen Laien noch richten dürfen?
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Mediation für Basler Rheinhäfen
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Farbe für Mediationsräume
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Saaser Kurtaxen-Affäre: Mediation gefordert
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Mediation allein kann Führungsproblem nicht lösen
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Wie man mit Rechtspopulisten Dialoge führen kann
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Streit am Gartenhag vor dem Schiedsamt lösen
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Mediation in sperrigem Juristendeutsch
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Berner Übersetzungsarbeit
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Weitere Anlässe und Termine
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Newsletter im Archiv
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Rückblick auf die Generalversammlung 2016

Weit über 50 Mediatorinnen und Mediatoren trafen sich im Anschluss an die Mitgliederversammlungen des Mediationsforums und des Instituts für Mediation am 20. April 2016 im Neumarkt Zürich. Vor dem lockeren Austausch beim Apéro riche gab SDM-Präsidentin Andrea Staubli (Foto) einen Überblick über die Reformvorhaben des Dachverbands die unter anderem die Errichtung eines Thinktanks für Mediation sowie regionale Vertretungen vorsehen, letztere erst einmal in der Romandie und im Tessin. Vorgestellt hat sich bei dieser Gelegenheit auch die neue Geschäftsführerin des SDM, Annette Arbitter aus Basel. 
Im Rahmen des statutarischen Teils der Generalversammlung wurden unsere zurückgetretenen Vorstandsmitglieder Stefan Lumassegger und Alexandra Fischer verabschiedet. Präsident Stephan Burkart würdigte ihren jahrelangen Einsatz für das Mediationsforum und dankte Ihnen mit Blumen und Wein. 

Sollen Laien noch richten dürfen?

Im Kanton Zürich wird das Stimmvolk am 5. Juni über das Laienrichtertum abstimmen. Sollen an den Gerichten weiterhin juristisch nicht gebildete Frauen und Männer vermitteln und Recht sprechen dürfen, wie es auch bei Schöffen, Friedensrichtern und Mediationspersonen möglich ist? Oder soll diese zunehmend komplexe Aufgabe Fachleuten vorbehalten werden, wie dies bereits bei den Staatsanwälten, Anwälten, Notaren oder Betreibungsbeamten der Fall ist? «Juristen sind gut, Laien sind gut, zusammen sind sie besser», sagen die einen, während die anderen das Laienrichtertum als unzeitgemäss, ineffizient und teuer bezeichnen. Sie weisen darauf hin, dass Rechtsuchende Anspruch auf einen unabhängigen Richter haben, der die Materie versteht, die prozessualen Regeln korrekt anwendet und ein eigenständiges Urteil fällen kann. Eine Auslageordnung dazu in der NZZ...

Mediation für Basler Rheinhäfen

Grosse Verkehrsprojekte entstehen fast immer im Spannungsfeld divergierender Interessen. Mediation ist dabei ein Instrument des Ausgleichs. In Basel stehen sich für den geplanten Ausbau des Containerhafens zwei Konzepte gegenüber: eine von staatlichen Akteuren dominierte Lösung und ein Ansatz, der auf bestehenden Strukturen privater Anbieter basiert. Zentralisieren oder Dezentralisieren? So lautet die Gretchenfrage, wenn es darum geht, die Infrastruktur der Schweizer Logistik für den Import und Export zukunftsfähig zu machen. Die Rheinhäfen und die SVS, der Interessenverband für die Schifffahrt, beginnen nun eine Mediation. Ziel ist es, im Verlauf dieses Jahres auszuloten, ob und wie sich die beiden Ansätze zusammenführen lassen. Die Hintergründe dazu zeigt NZZ-Inlandredaktor Paul Schneeberger auf... 

Farbe für Mediationsräume

Wände der Besprechungsräume, in denen Mediationen stattfinden, sind überwiegend weiss gestrichen. Ein harmonisches Raumwohlbefinden wird damit nicht erzeugt. Wenn dagegen alle Wandflächen mit Farbe versehen sind, entsteht eine positive Grundstimmung, die den Erfolg von Mediationsgespräche erhöht. Ein Gastbeitrag zum Thema Farbgestaltung in Mediationsräumen. 

Saaser Kurtaxen-Affäre: Mediation gefordert

Im Saastal ist ein neues Kurtaxen-Reglement in Kraft getreten, das Zweitwohnungsbesitzer zu einer pauschalen Gebührenzahlung zwingt. Eine «interne Sonderregelung» sieht Ausnahmen für Einheimische vor. Heinrich Summermatter, Präsident der Allianz Zweitwohnungen Schweiz fordert einen runden Tisch mit Behörden Zweitwohnungsbesitzern und eine externe Mediation. «Wenn nicht sofort eine Lösung gefunden wird, ist das Ganze zum Scheitern verurteilt und endet in einem Desaster», sagt Summermatter. Ähnliche Fälle von Ungleichbehandlung beim Vollzug von Kurtaxenreglementen gab es früher schon in Silvaplana und im Kanton Obwalden. Die Folge war eine Klagenflut mit anschliessenden Rechtsstreitigkeiten. Aus dem Walliser Südtal berichtet das Portal 1815.ch 

Mediation allein kann Führungsproblem nicht lösen

Wenn im Unternehmen der Streit unter Kollegen oder mit dem Chef nicht mehr zu lösen ist, gilt eine Mediation als geeigneter Ausweg. Aber es gibt einen Knackpunkt: Viele Vorgesetzte glauben, dass sie sich um den Konflikt nicht mehr kümmern müssen, sobald eine Mediatonsperson eingeschaltet ist. Das sei ein Trugschluss, sagt die Rechtsanwältin und Mediatorin Susanne Perker. Denn meist handelt es sich um ein Führungsproblem, das ohne die Führungskraft nicht zu lösen ist. Das Interview in der Wochenzeitung Die Zeit.

Wie man mit Rechtspopulisten Dialoge führen kann

Die AfD in Deutschland, der Front National in Frankreich, die FPÖ in Österreich: Rechtspopulisten und ihre Parteien sind in ganz Europa in beängstigendem Ausmass im Vormarsch. Wie soll man mit der Fundamental-Opposition und mit ihren fanatisch-verbohrten Anhängern ins Gespräch kommen? Wie lassen sich die Unerreichbaren erreichen? Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Mediation, Stefan Kracht, rät dazu, zuerst einmal persönlichen Respekt zu signalisieren. Wer die Anhänger als unbelehrbare Extremisten einschätzt, finde nie zum Dialog. sagt er. Denn wer sich nicht respektiert fühlt, neigt noch stärker zur Radikalisierung. Kracht und weitere Experten erklären in der FR, wie man mit Extremen ins Gespräch kommt. 

Streit am Gartenhag vor dem Schiedsamt lösen

Alles wächst und gedeiht. Mit dem Frühling flammen die sprichwörtlichen Gartenhag-Konflikte wieder auf. In Deutschland ist jede(r) Dritte schon einmal in einen Nachbarschaftsstreit verwickelt gewesen. In weiten Teilen des Landes müssen die Konfliktparteien zunächst eine neutrale Schlichtung versuchen, ehe eine Klage eingereicht werden darf. Das legen die sogenannten Schlichtungsgesetze der Bundesländer fest. Die Schlichtung auf einem Schiedsamt wird gegen einen Betrag von 50 bis 100 Euro von ehrenamtlichen Schiedsmännern, Schiedsfrauen oder Friedensrichtern durchgeführt. Das ZDF-Magazin WiSo gibt Tipps, was zu tun ist wenn der Streit am Gartenhag eskaliert. 

Mediation in sperrigem Juristendeutsch

Und noch eine letzte Meldung aus dem Nachbarland im Norden. Sprachkundige Beamte haben dort das «Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie über alternative Streitbeilegung in Verbrauchersachen und zur Durchsetzung der Verordnung über Online-Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten» (kurz: Verbraucherstreitbeilegungsgesetz VSBG) in schönstem Juristendeutsch ausformuliert. Das Gesetz trat Anfang April in Kraft und regelt die Mediationstätigkeit bei Konflikten zwischen Konsumenten und Unternehmen in Deutschland. Wer sich den sperrigen Gesetzestext antun will, findet ihn hier...     

Berner Übersetzungsarbeit

Was haben Mediation, Psychologie, Gesprächs- und Paartherapie gemein? Es ist im Kern Übersetzungsarbeit, welche da geleistet wird. Auch in Freundschaften, in der Liebe und erst recht in Politik, Literatur und Wissenschaft wird fleissig übersetzt. Die Berner «Mundart»-Kolumnistin Renata Burckhardt sinniert im «Bund» über Sprechen und Velofahren. Vorsicht Bärndütsch! 

Weitere Anlässe und Termine


Delegiertenversammlung des Schweizerischen Dachverbands Mediation SDM am Montag, 23. Mai 2016, um 16.15 Uhr in Bern. Das Mediationsforum kann vier Delegierte stellen. Einladung und Traktandenliste. Wer Interesse hat, bitte melden unter info@mediationsforum.ch.


Die 10. Schweizerischen Impulstage Mediation des Schweizerischen Dachverbands Mediation SDM-FSM finden am Freitag/Samstag, 3./4. Juni 2016 im Congress Center Basel statt. Schwerpunktthema: «Homo mediator». Programm und Anmeldung hier...  

World Mediation Summit 2016 vom 7. bis 10. Juni 2016 in Madrid. www.worldmediationsummit.com

Tag der Mediation am Samstag, 18. Juni 2016, diverse Orte. Schwerpunktthema: Integration durch Mediation – Was Mediation zur Situation von Menschen auf der Flucht beitragen kann. www.tagdermediation.ch

Internationale Mediationskonferenz an der Universität Basel, 21. bis 23. Juni 2016. Infos dazu von Swisspeace... 

«Mobbing» mit Michael Freudiger, Dienstag, 28. Juni 2015, COALMINE im Volkarthaus, Winterthur (beim Bahnhof). Eine Weiterbildungsveranstaltung von IfM und MFS. Details folgen. 

«Lösungsfokussierte Mediation» mit Marco Ronzani, Montag, 12. September 2016, Restaurant Au premier, HB Zürich. Eine Weiterbildungsveranstaltung von IfM und MFS. Details folgen. 

 «Doppeln», Tagesseminar mit Ljubliana Wüstehube, Freitag, 23. September 2016,  Ort: offenEine Weiterbildungsveranstaltung von IfM und MFS. Details folgen. 


«Klärungshilfe» mit Christian Prior, Mittwoch, 30. November 2016, Wirtschaft Neumarkt in Zürich. Eine Weiterbildungsveranstaltung von IfM und MFS. Details folgen. 

Weiterbildungen an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg-Windisch: Zusatzmodule in Familienmediation, Konflikte mit und in Familienunternehmen, Konflikt-Perspektiv-Analyse (KPA) und Systemisches Konfliktmanagement. Details und Kontakt: www.fhnw.ch 

Weitere Angebote diverser Veranstalter im Überblick bei www.swiss-mediators.org

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Die Sammlung der vom Mediationsforum monatlich versandten Newsletter findet sich hier...
Der neuste SDM-Newsletter (Ausgabe: April 2016) lässt sich hier abrufen...