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Ausgabe: Mai 2019


Liebe Mitglieder
Mediation ist weiter verbreitet als wir es wahr- und annehmen. Allerdings ist das Bild von Mediation in der Öffentlichkeit und der Fachwelt eher diffus, mitunter auch irreführend oder sogar falsch. Weil dem so ist, sinkt die Chance, die bewährten Verfahren für die Konfliktlösung und die bestehenden Mediationsangebote von anderen abzugrenzen und ihr Alleinstellungsmerkmal herauszustellen. Diese Erkenntnis findet sich im neuen Mediationsreport, den wir in dieser Ausgabe unseres Newsletters vorstellen.

Wie in einer konkreten Mediation wäre es auch im öffentlichen Diskurs angebracht, sich zunächst über den Nutzen zu verständigen, den die Mediation in der Gesellschaft, für die Justiz und die jeweiligen Berufsanwendungen und ganz generell bei allen Menschen, die Mediation suchen und anwenden, stiften kann. In diesem Sinne gehört Aufklärungsarbeit über das Wesen der Mediation zu den Grundaufgaben jeder Mediatorin und jedes Mediators. Wir vom Mediationsforum möchten dazu einen kleinen Beitrag leisten. Im Namen des Vorstands
Stephan Burkart und Cindy Weishaupt

In dieser Ausgabe


Mediationsreport 2019 erschienen
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Hinterzimmermediation in kleinen Studios
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Presserat will Mediationen anbieten
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Vom Umgang mit übergriffigen Kindern
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Richter will Mediation in Glyphosat-Verfahren
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Wie sich Streit in Rockbands schlichten lässt
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Rückblick auf die Generalversammlung 2019
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Tag der Mediation 2019
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Weitere Veranstaltungen & Weiterbildung
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Newsletter im Archiv
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Mediationsreport 2019 erschienen

Wie ist es um die Zukunft der Mediation bestellt? Wie lässt sich ihr Einsatz fördern? Warum ist Mediation weiterhin so erklärungsbedürftig? Welche Bedeutung hat die Mediation heute? Antworten auf diese und weitere Fragen versucht der «Mediationsreport 2019» zu geben, den Arthur Trossen herausgegeben hat. Die ausführliche Meta-Studie behandelt die Verbreitung der Mediation und ihre Behandlung durch die Medien. Der Herausgeber bietet zudem ein Diskussionsforum an. Die kostenlose Fassung der Studie findet sich bei Wiki-to-yes...

Hinterzimmermediation in kleinen Studios

Das wachsende Bedürfnis nach Mediation führen Sozialforscher auf die komplexer werdende Welt mit ihren vielen Konflikten zurück. Doch einen Zugang zu der Methode finden viele nicht. «Früher war Mediation etwas für riesige internationale Firmen oder Einrichtungen wie die Welthandelsorganisation. Da ging es um Flugzeugträger, Rohölpreise, Fangquoten. Aber auch die kleinen Leute haben ein Recht darauf, sich in dubiosen Hinterzimmergesprächen einig zu werden», sagt Lasse Stroble, der ein kleines Mediationsstudio betreibt. Solche Einrichtungen schiessen gerade, schreibt die Taz, wie Pilze aus dem Boden. Manche von ihnen seien ungeniessbar bis schädlich. Dennoch: Die Verbreitung von Mediation sei nicht mehr aufzuhalten, heisst es mit einem Augenzwinkern in der Kolumne «Die Wahrheit»...

Presserat will Mediationen anbieten

Der Schweizer Presserat, das Selbstregulierungsorgan der Print-Medien, behandelt Beschwerden gegen Publikationen durch Betroffene, welche die Rechte und Pflichten der Medienschaffenden verletzt sehen. Der von den Journalistinnen und Journalisten sowie Verlegern getragene Presserat sieht sich bei zunehmend schwieriger Finanzierung wachsenden Aufgaben gegenüber. Stiftungsratspräsident Markus Spillmann erwägt, kleinen und mittleren Medienunternehmen Dienstleistungen im Bereich Mediation und medienethische Beratung anzubieten, die diese sonst entweder selbst oder durch Dritte sicherstellen müssten. Beim Presserat existiere sowohl die Fachkompetenz als auch die langjährige Erfahrung im Umgang mit Konflikten von Leserschaft und Presse, sagt der frühere NZZ-Chefredaktor im Branchenportal Persönlich...

Vom Umgang mit übergriffigen Kindern

Über die Anzahl sexueller Übergriffe durch Kinder gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Einig sind sich die Fachleute, dass Grenzverletzungen und Tätlichkeiten unter Minderjährigen häufig sind und in vielen Fällen nicht bekannt werden. Die Jugendanwaltschaft in Zürich hat von 2015 bis 2017 insgesamt 99 Strafverfahren durchgeführt, bei denen 10- bis 14-Jährige involviert waren. In 16 Fällen gab es eine Einstellung nach gelungener Mediation, 33 wurden aus anderen Gründen eingestellt, in 12 Fällen kam es zu einer Nichtanhandnahme, in 32 stellte die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl aus, und in 6 Fällen gab es eine Anklage. Sexuelle Ausbeutung unter Kindern ist ein Tabu, Übergriffe werden oft verharmlost. Das «Dökterlen» aus dieser Tabuzone herausholen soll die Publikation «Wo das Spiel aufhört - Sexuelle Übergriffe unter Kindern», die auf der Nachrichtenseite Nau näher vorgestellt wird...

Richter will Mediation in Glyphosat-Verfahren

Gegen den Chemiekonzern Bayer, der vor einiger Zeit den Konkurrenten Monsanto übernommen hat, laufen Tausende von Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern, die sich mit der möglicherweise Krebs begünstigenden Wirkung des Unkrautvernichters Glyphosat befassen. Schätzungen gehen davon aus, dass allein in den USA rund 15000 solcher Verfahren hängig sind. Die meisten Klagen beziehen sich auf das weit verbreitete Monsanto-Produkt «Roundup». Nun hat einer der Richter eine Mediation vorgeschlagen, in die auch Bayer eintreten will. Das Unternehmen will seine Glyphosat-Produkte aber zugleich weiter verteidigen, auch vor den Gerichten. Die DW fasst den Stand der Dinge zusammen...

Wie sich Streit in Rockbands schlichten lässt

Gute Stimmung ist die beste Voraussetzung, um gemeinsam Musik zu machen. Das bezieht sich sowohl auf die Abstimmung der Instrumente, als auch auf das Verhalten von Musikerinnen und Musikern untereinander. Aber nicht immer läuft's rund. Viele Bands brechen rasch wieder auseinander, weil geneidet wird und es intern kriselt, wenn sich Erfolg oder Misserfolg einstellen, an dem nicht alle Mitglieder gleich teilhaben, oder weil sich die Lebensumstände ändern. Mediation kann in solchen Situationen helfen, die Band zusammenzuhalten und Störfrequenzen zu unterdrücken. Einen Einblick in das Thema gibt das Branchenmagazin Backstage pro...

Rückblick auf die Generalversammlung 2019

An der Generalversammlung des Mediationsforums vom 17. April 2019 im Neumarkt Zürich wählten die Mitglieder Michaela Stastny in den Vorstand. Wir freuen uns auf ihre Mitarbeit. Ferner genehmigte die GV die Jahresrechnung 2018 und das Budget 2019. Der Jahresbeitrag wurde für 2020 auf unverändert 100 Fr. festgelegt. Allerdings macht die Finanzlage des Vereins mittelfristig eine Erhöhung dieses (auch im Quervergleich zu anderen Organisationen sehr tiefen) Betrags nötig.

Im Anschluss an den statutarischen Teil begeisterten einmal mehr die musikalischen Intermezzi der Singarellas.

Tag der Mediation 2019

Zum Tag der Mediation am 18. Juni finden Veranstaltungen in der ganzen Schweiz statt. Wer selbst etwas anzubieten hat, melde sich bitte bei den Koordinatoren: www.tagdermediation.ch.


An diesem Tag gibt es auch eine gemeinsam von IfM und MFS angebotene Weiterbildungsveranstaltung: War das wirklich eine Mediation? Ein Abendseminar mit Paul Krepper, 18. Juni 2019, in Zürich. Details und Anmeldemöglichkeit...

Konfliktfrei verdichten – möglich? Ganztägige Weiterbildung der Fachgruppe Baumediation zum Tag der Mediation 2019, mit diversen Referenten, 18. Juni 2019, 09:00 – 17:00, Pädagogische Hochschule Zürich (beim HB). Teilnahmegebühr: 80 Fr. Halbtag, 150 Fr. ganzer Tag. Detailprogramm und Anmeldung...

«Restaurative Justiz und Mediation», Fachveranstaltung an der BfH in Bern. Freitag, 21. Juni 2019, 14 bis 17.30 Uhr. Weitere Infos...  

Weitere Veranstaltungen & Weiterbildung

LandArt-Camp Kunst, Natur und Mediation am Gotthard. Eine experimentierfreudige, flexible, kreative und zupackende Gruppe von 20 bis 30 Personen wird in einem fünftägigen gemeinsamen Projekt unter der Leitung des LandArt-Künstlers und Mediators SDM Urs Becker ein künstlerisches Werk in der Natur errichten, das sich harmonisch in die grossartige, glazial geprägte Gebirgslandschaft einfügen soll. LandArt auf der Rotondohütte – ein gemeinsames Projekt des Schweizer Alpen-Clubs SAC, Sektion Lägern, und des Schweizerischen Dachverbandes Mediation SDM. Wer: Künstler/-innen, SAC-Mitglieder und Mediator/-innen. Wann: Sonntag, 28. Juli bis Samstag, 3. August 2019. Wo: Rotondohütte SAC, Realp, 2570 Meter über Meer. Kosten: 40 Fr./Tag für HP, die Übernachtungen übernehmen die Veranstalter. Infos und Kontakt...

Angebote
diverser Veranstalter im Überblick bei www.mediation-ch.org

Weiterbildungen an der Fachhochschule Nordwestschweiz
in Brugg-Windisch. Details und Kontakt: www.fhnw.ch

Termine des SDM in der
Agenda 2019 (Teilnahme von Mitgliedern des Mediationsforums  erwünscht).


Newsletter im Archiv

Die Sammlung der vom Mediationsforum monatlich versandten Newsletter findet sich hier...
Der neuste SDM-Newsletter (Ausgabe März 2019) lässt sich hier abrufen...
Titelfoto von Hannah Lim auf Unsplash