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Ausgabe: November 2020


Liebe Mitglieder
Es gab Zeiten, da war mehr Lametta... mehr Austausch im Freundeskreis und unter Berufsleuten, ein Apéro hier, ein nützlicher Netzwerkanlass dort. Wir trafen uns bei der Arbeit und bei der Weiterbildung. In diesem Jahr, in dem gerade alle Weihnachtsessen abgesagt wurden, sind viele von uns ins Homeoffice verbannt. Wir tauschen uns mittels Laptops und Videosoftware aus – Werkzeuge, die auch für die Mediationspraxis an Bedeutung gewinnen.

Ein Hinweis auf den nächsten Weiterbildungsanlass, der Corona-bedingt auch via Zoom stattfindet und sich den Chancen der Online-Mediation widmet, gibt es gleich in diesen Newsletter. Und wir laden ein, im Rahmen einer Fachgruppe an der Weiterentwicklung von Online-Mediationen für die Mediationspraxis mitzuwirken.

Eine schöne Vorweihnachtszeit wünschen wir trotz allem. Bleibt vorsichtig, rücksichtsvoll und gesund.
Im Namen des Vorstands
Stephan Burkart und Cindy Weishaupt (Co-Präsidium Mediationsforum)

In dieser Ausgabe


Neue Fachgruppe Online-Mediation
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Weiterbildung: Mittagsgespräch «Mediationen mutig online»
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Obligatorische Mediation für trennungswillige Eltern
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Kinderrechte: Anhören statt wegschauen
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M wie Mediation
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Reden statt Schweigen bei Konflikten auf dem Bauernhof
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Der Verkäufer als Mediator
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Fingerspitzengefühl bei Unternehmensnachfolge nötig
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Die Schweiz als Mediator für USA und China?
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Veranstaltungen & Weiterbildung
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Newsletter im Archiv
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Neue Fachgruppe Online-Mediation


Um eine professionelle Basis zu schaffen, den lebendigen Austausch zu ermöglichen, sorgfältige Grundlagen zu erarbeiten und versierten Support für die Online-Mediation zu organisieren, hat sich unter Mitwirkung von MFS-Mitgliedern innerhalb des SDM eine Fachgruppe Online-Mediation gebildet.

In dieser Fachgruppe sollen u.a.:

  • Chancen und Limitationen von Online-Mediation in den verschiedenen Anwendungsfeldern der Mediation vertieft diskutiert,
  • Fragen, Anliegen und Erfahrungen ausgetauscht,
  • Lösungsimpulse miteinander gesetzt,
  • Austausch zwischen Interessierten gefördert,
  • Handlungsempfehlungen und Checklisten erarbeitet,
  • über mögliche Qualitätsrichtlinien nachgedacht,
  • technische und organisatorische Unterstützung geboten werden.

Möglichkeiten der Mitwirkung:
Hineinschnuppern, Fragen stellen, einen Überblick über die Möglichkeiten der Online-Mediation verschaffen. Online-Einführung der Fachgruppe.
18. Januar 2021, 12 – 13 Uhr, und
19. Januar 2021, 17.30 – 18.30 Uhr.
Den Link zur Teilnahme und entsprechende Informationen gibt es am Vortag der Veranstaltung. Anmeldung per E-Mail an: nd@sfinc.ch

Mitgestalten: Auseinandersetzung mit Online-Mediation und hybrider Mediation und Erfahrungen teilen in ca. 6 – 8 Sitzungen pro Jahr à 2 Stunden, mit Präsenz-Treffen nach Bedarf. Interesse an der Mitgestaltung? Einfach melden bei Peter Riederer: peter.riederer@yell.ch oder bei Nadia Dörflinger-Khashman: nd@sfinc.ch.

Passives Interesse, informiert bleiben: In regelmässigen Abständen gibt es hier Informationen zum Thema:  https://www.linkedin.com//groups/895524

Weiterbildung: Mittagsgespräch «Mediationen mutig online»

In Zeiten, in denen die persönliche Begegnung nicht nur auf der privaten Ebene, sondern auch im Austausch mit Klientinnen und Klienten und für Mediationssitzungen schwierig bis unmöglich geworden ist, gewinnen digitale Alternativen an Bedeutung. Das Thema Online-Mediation steht im Fokus eines neuen Formats, das wir für die nächste, spontan angesetzte Weiterbildungsveranstaltung planen. Ein Mittagsgespräch via Zoom: Mediationen mutig online - Tipps & Tricks. Zwei Mediatorinnen und ein Mediator berichten von ihren Erfahrungen und stellen Werkzeuge vor, mit den sie bereits gearbeitet haben. Food for thought - eine Lunchveranstaltung am kommenden Donnerstag, 26.11., von 12.30 bis 14 Uhr. Details und Anmeldemodalitäten gibt es hier...  

Obligatorische Mediation für trennungswillige Eltern

Für rund 15000 Kinder in der Schweiz bricht nach der Trennung der Eltern der Kontakt zu einem Elternteil ganz ab. Meist ist es der Kontakt zum Vater, obwohl regelmässige Besuche abgemacht sind. Insgesamt gibt es in über 18000 Fällen Probleme mit dem Besuchsrecht. Meistens hilft ein Beistand oder sollte helfen. In Basel gehen die Börden einen anderen Weg: Seit ein paar Jahren werden trennungswillige Eltern zu einer obligatorischen Beratung verpflichtet. Dies funktioniere aber nur, wenn die Gespräche stattfinden, bevor die Gräben zwischen den Eltern zu tief sind, sagt der Leiter der Kindes- und Erwachsenenschutz-Behörde Basel, Patrick Fassbind. An dem Modell sind weitere Kantone interessiert. Neu will sich auch der Bund ein Bild von dem Mediationsangebot machen. Ein Radio-Beitrag im «Rendez.vous» geht näher darauf ein...

Kinderrechte: Anhören statt wegschauen

Über 1500 Kinder wurden vergangenes Jahr wegen vermuteter oder sicherer Kindesmisshandlung in einer Schweizer Kinderklinik behandelt – die tatsächliche Zahl dürfte noch weit höher liegen. Über 60% dieser Fälle wurden als sichere Misshandlung eingestuft, über 80% der Täter und Täterinnen stammen aus der Familie des Kindes. «Körperliche und psychische Gewalt ist in vielen Familien nach wie vor ein Teil des Alltags», stellt das Institut für Familienforschung der Uni Fribourg fest, das neue Zahlen im Auftrag von Kinderschutz Schweiz erhoben hat. Laut der Studie «Bestrafungsverfahren von Eltern in der Schweiz 2020» gibt es «in jeder Schulklasse durchschnittlich ein Kind, welches regelmässig körperlich bestraft wird». 57% der befragten Eltern gaben an, ihre Kinder gewaltfrei zu erziehen. Wenn die übrigen Mütter und Väter zumindest hin und wieder Gewalt anwenden, verstossen sie damit gegen die UN-Kinderrechte. Zu diesen gehört auch das Recht auf Anhörung, das viel zu selten zum Tragen kommt. Gerade einmal 10% der 15000 Kinder, welche hierzulande jährlich von einer Scheidung betroffen sind, werden vor einem Gericht angehört. «Der falsche Ansatz», sagt Mediator und Rechtsanwalt Rolf Vetterli. «Für das Kind hat die Anhörung eine klärende Funktion. Es merkt, dass sich eine öffentliche Stelle für seine Belange interessiert.» Zum Tag der Kinderrechte am 20. November hat sich die «Schweizer Illustrierte» näher mit dem Thema befasst...

M wie Mediation

Viele Kinder haben heute einen übervollen Terminplan und kaum noch Zeit mehr für das freie Spiel, allein oder mit anderen. Dabei wäre das wichtig für die Entwicklung und für ihr ganzes Leben. Nicht immer bleibt es allerdings friedlich, wenn die Kleinen sich beschäftigten. Manchmal gibt es Streit um ein Spielzeug. Bei solchen Konflikten sollten sich Eltern nur dann einmischen, wenn die Kinder das Ganze nicht mehr selbst regeln können. Dann sollten sie die Rolle einer Mediatorin, eines Mediators einnehmen und die Kinder unterstützen, eigene Lösungen zu finden. Der «Beobachter» hat ein Abc des Spielens zusammengestellt und das M steht für...

Reden statt Schweigen bei Konflikten auf dem Bauernhof

«Es gibt viel Krach, wenn eine Bauernfrau geht». Andrea Joss weiss, wie es ist, als Bäuerin nach einer Scheidung alles zu verlieren. Sie hat es selbst erlebt. Heute ist sie Mediatorin und hilft bei Hofkonflikten. Als Mediatorin in diesem Fachgebiet müsse man selbst aus der Landwirtschaft kommen, sagt sie. Denn auf dem Hof herrscht eine raue Sprache. Doch in der Landwirtschaft wird eher wenig gesprochen, oft hat man gar keine Zeit, Dinge ausführlich zu besprechen. Bei den meisten Mediationen geht es um Hofübernahmen. Oft gehen die Konflikte unter die Haut, sagt Joss. Ein Interview mit der Mediatorin und mehr zur Mediation auf dem Bauernhof gibt es in einer Radiosendung von SRF1...

Der Verkäufer als Mediator

Der Detailhandel hat es derzeit nicht leicht. Dabei kann er viel mehr, als er heute zeigt. Davon ist ein kleiner Kreis von Pionieren überzeugt, die ein ungewöhnliches Konzept erproben. Verkaufen spielt dabei eine Nebenrolle. Bei «Retail as a Service» wird der Ladenbetreiber zum Dienstleister. Kunden sind weniger die Menschen, die dort einkaufen, als die Hersteller, die ihre Produkte ausstellen und dafür eine Gebühr bezahlen. Es geht ums Inszenieren, Beraten, Testen, Beobachten. Anbieter könnten ihre Produkte so gezielt aufeinander abstimmen wie ein Koch seine Zutaten, sie könnten ohne Verkaufsdruck die Lebenswelt ihrer Zielgruppe abbilden und diese mit Hilfe von Events und Newslettern zu einer Fangemeinde machen, sagt Wolf Jochen Schulte-Hillen. Mehr denn je seien Hersteller darauf angewiesen, eine unmittelbare Beziehung zu ihren Konsumenten aufzubauen. «Der Händler wird zum Mediator», ist der Experte überzeugt. Die Wirtschaftszeitschrift «Brand eins» hat die Idee näher vorgestellt...

Fingerspitzengefühl bei Unternehmensnachfolge nötig

«Die Unternehmensübergabe ist ein sensibler Prozess», sagt Mediatorin und Nachfolge-Beraterin Sandra Thaler – und wie so oft, sei eine gute Vorbereitung das A und O. Schon zwei Jahre vor der geplanten Übergabe sollten UnternehmerInnen damit beginnen, sich mit der Frage nach der geeigneten Nachfolge auseinanderzusetzen. Das könne ein Nachkomme, muss aber nicht. Dass Familienbetriebe in der Familie bleiben, sei heute nicht mehr selbstverständlich, in jedem Fall eine emotionale Geschichte, sagt Thaler. Durch die Corona-Krise habe sich die Tendenz zum Verkauf noch verstärkt. Dabei sei «viel Fingerspitzengefühl» gefragt. «Der menschliche Faktor spielt eine sehr grosse Rolle», sagt die Mediatorin. Ihre Erfahrungen teilt sie nun auch in einem Buch, das sie diese Woche am Online-Symposium Wirtschaftsmediation 2020 vorgestellt hat. Mehr dazu in diesem Bericht...

Die Schweiz als Mediator für USA und China?

Verbale Attacken, Drohungen und Strafzölle in Milliardenhöhe kennzeichnen den seit längerem schwelenden Konflikt zwischen den USA und China. Die Schweiz steht dabei dazwischen und tut sich schwer mit ihrer Haltung. Betroffen von dem Konflikt sind neben Unternehmen auch die Hochschulen. Auch die Konsumentinnen und Konsumenten bekommen die Auswirkungen zu spüren: Auf den populären Huawei-Smartphones (im Bild der Huawei-Hauptsitz in China mit dem nachgebauten Heidelberger Schloss) dürfen keine Apps von amerikanischen Softwarekonzernen wie Google (vor-)installiert werden. Die Schweiz könne jetzt die Chance wahrnehmen und als Mediator zwischen den USA und China den «Tech Cold War» beenden, schreibt der bekannte PR-Berater Klaus J. Stöhlker in einer Kolumne. So liesse sich ein drohender «heisser Krieg zwischen den beiden Weltmächten» noch verhindern. Stöhlker publiziert seine Meinungen regelmässig in dem Banker-Portal «Inside Paradeplatz»...

Veranstaltungen & Weiterbildung

Aufgrund der Coronakrise gibt es derzeit nur wenig Weiterbildungsangebote. Einzelne Anlässe werden mit entsprechender Video-Software online durchgeführt. Bitte informiert euch bei den jeweiligen Veranstaltern, ob, wann und wie etwas stattfindet. Die Links zu den Angeboten diverser Veranstalter finden sich bei www.mediation-ch.org



Newsletter im Archiv

Dieser Newsletter erscheint in sechs bis acht Ausgaben pro Jahr. Darüber hinaus erhalten unsere Mitglieder den Newsletter des Schweizerischen Dachverbands Mediation (SDM) zugestellt. Dann pausiert jeweils dieser hier. Die Sammlung der vom Mediationsforum versandten Newsletter findet sich hier... Der letzte SDM-Newsletter (Ausgabe September 2020) lässt sich hier abrufen...