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Ausgabe: August 2020


Liebe Mitglieder
Nach einem längeren, ferienbedingten Unterbruch kommt hier endlich wieder ein ausführlicher Newsletter vom Mediationsforum. Wir hoffen, ihr konntet trotz der geltenden Einschränkungen den Sommer geniessen. Mit Blick auf die steigenden Corona-Fallzahlen und den Herbst, in dem sich das Leben wieder in geschlossene Räume verlagern wird, gilt es, weiterhin wachsam zu bleiben und Abstand zu halten.
Wie sich das Covid-19-Virus längerfristig auf die Mediationspraxis auswirken wird, ist immer noch unklar. Immerhin haben viele von uns in den letzten Monaten Erfahrungen sammeln können, im Umgang mit den Klienten, mit Online-Tools und ganz generell mit den veränderten Arbeitsbedingungen.
Offen bleibt, ob und in welcher Form öffentliche Veranstaltungen und Weiterbildungsanlässe durchgeführt werden können. Nur auf einen Anlass können wir daher in dieser Ausgabe hinweisen. Wie immer gibt es aber Berichte von aktuellen Mediationsfällen, Porträts von Mediationspersonen und Vorschläge für die eigene berufliche Tätigkeit.
Im Namen des Vorstands
Stephan Burkart und Cindy Weishaupt (Co-Präsidium Mediationsforum)

In dieser Ausgabe


Weiterbildung: Einsatz von Medien
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Kontakte mit LinkedIn anbahnen
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Neues Verzeichnis für geprüfte Supervision
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Angeordnete Mediation: Zwischenmenschliches aufarbeiten
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Richter beurteilen Erfolg und Misserfolg einer Mediation
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Paare vor der Webcam
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Mediationen in Zeiten von Corona
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Mediationssitzungen per Video durchführen
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Buchhändler-Mediation ohne Erfolg
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Rennen am Lauberhorn dank Mediation gerettet
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Veranstaltungen & Weiterbildung
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Newsletter im Archiv
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Weiterbildung: Einsatz von Medien

Einladung zum ersten Weiterbildungsanlasse in diesem Herbst:
Der Einsatz von Medien - Bilder, Geschichten, Metaphern, Film-Clips - in der Mediation
Datum: 15. September 2020. 18.30 Uhr
Ort: Wirtschaft Neumarkt, Zürich, David-Morf-Stube
Bei Interesse evtl. auch als Hybrid-Anlass mit Zoom von Zuhause aus.
Referent: Milan. Seit 1992 ist der ausgebildete Sozialarbeiter in selbständiger Praxis tätig als Gestalttherapeut, Supervisor, Mediator und Ausbilder für Mediation BM®. Als Ausbilder ist er Spezialist für den Einsatz von Medien in der Mediation. Website



Kontakte mit LinkedIn anbahnen

LinkedIn ist ein webbasiertes soziales Netzwerk zur Pflege bestehender Kontakte und zum Knüpfen von neuen Verbindungen. In der Schweiz sind etwa 2,4 Mio. Nutzerinnen und Nutzer mehr oder weniger aktiv auf LinkedIn präsent. Damit auch Mediatorinnen und Mediatoren das Netzwerk (vermehrt) nutzen hat der Dachverband SDM ein Projekt gestartet, mit dem Ziel, die Mitgliedsvereine, aber auch Einzelpersonen zu eigenen Profilen anzuleiten, damit sich diese vernetzen können. Auf LinkedIn lassen sich geschäftliche Kontakte knüpfen, Informationen verbreiten und erhalten und nicht zuletzt dient es auch als Schaufenster für die eigene Tätigkeit. Der SDM hat ein Konzeptpapier dazu erstellt...
Wir vom Mediationsforum suchen eine oder einen versierte LinkedIn-ianer, der uns hilft, eine solche Präsenz aufzubauen. Bei Interesse bitte ein kurzes Mail an info@mediationsforum.ch

Neues Verzeichnis für geprüfte Supervision

Das für die anerkannten Mediatorinnen und Mediatoren in der Schweiz geltende Ausbildungsreglement und die dazu gehörenden Richtlinien sind seit Jahresbeginn 2020 in einer geänderten Fassung gültig. Die Richtlinien legen die Qualifikationen fest, die erforderlich sind, um Supervision in der Mediation anzubieten (Abs. VI Art. 3, S. 11. Darin heisst es, die «Supervisoren/-innen sind vertraut mit der Praxis der Mediation sowie theoretischen Grundlagen; verfügen über didaktische Kompetenzen, um Mediatoren/-innen in Ausbildung darin zu unterstützen, ihre eigene Konfliktkompetenz, ihr Handeln in der Mediation und in mediativer Intervention (Denken, Fühlen und Handeln) sowie ihre Haltung zu reflektieren. [...] Die Kompetenz als Supervisor/-in kann erworben werden entweder über eine Ausbildung in Supervision gemäss Standards des BSO und eine Mediationsausbildung oder über eine Ausbildung in Mediation und einen spezifizierten Lehrgang für Supervision in der Mediation.»
Die Kommission für Ausbildung und Anerkennung des Dachverbands SDM bereitet derzeit eine Liste von Personen vor, die für die Supervision qualifiziert sind. Weder für den Antrag noch für das Führen auf der Liste entstehen Kosten. Mehr zum Thema Supervision wird der SDM im September mitteilen. Wer die Voraussetzungen erfüllt und auf der Liste der zertifizierten Supervisoren/-innen SDM aufgeführt werden möchte, fülle bitte folgendes Formular aus: Antragsformular Aufnahme SDM-Liste Supervision.

Angeordnete Mediation: Zwischenmenschliches aufarbeiten

Zum Tag der Mediation, der in diesem Jahr bedingt durch die Umstände in kleinerem Rahmen stattfand, machen Mediatorinnen und Mediatoren jeweils in der Öffentlichkeit auf diese Form der Konfliktbeilegung aufmerksam. In Bern diskutierten am 18. Juni 2020 die Familienmediatorin Franziska Feller und die Jugendanwältin Beatrice Lavater Möglichkeiten und Grenzen der angeordneten Mediation im Jugendstrafrecht. Diese kann den Parteien den Gang vor Gericht ersparen und das Zwischenmenschliche aufarbeiten. Anders als bei einer Verhandlung, wo vor allem der Sachverhalt abgeklärt wird, kommen bei der Mediation auch Gefühle und Aspekte wie die Familiengeschichte zur Sprache. «Der Bogen, den wir über den Vorfall spannen können, ist einfach grösser», sagt Franziska Feller. Ein Prozess, bei dem die Jugendlichen merken, dass sie wirklich etwas falsch gemacht haben. Die Berner Zeitung hat das Gespräch mit den beiden aufgezeichnet...

Richter beurteilen Erfolg und Misserfolg einer Mediation

Bis vor Bundesgericht ging der Fall zweier minderjähriger Täter, die sich wegen Vergewaltigung zu verantworten hatten. Eine angeordnete Mediation war bei einem der beiden erfolgreich, das Strafverfahren gegen diesen wurde eingestellt. Der zweite hingegen wurde zu einer bedingten Freiheitsstrafe von sieben Monaten verurteilt. Die obersten Richter wiesen dessen Beschwerde ab, weil Erfolg und Misserfolg einer Mediation jeweils nur in Bezug auf eine Person beurteilt werden könne. Aus dem Erfolg bei einem Täter könne ein Mittäter deshalb nichts für sich ableiten. Details dazu und das Aktenzeichen stehen bei «Nau»...

Paare vor der Webcam

Mediationen am Bildschirm durchzuführen ist anspruchsvoll, aber machbar. Ein erstes Fazit nach mehreren Monaten der Praxis ist positiv. Die Methode könnte die Branche nachhaltig verändern. «Online-Beratung stand bei uns schon länger auf der Agenda. Nun mussten wir sie gezwungenermassen etwas schneller umsetzen als geplant», sagt der Zürcher Mediator Stefan Brülhart. Anfänglich seien viele der Beratenden skeptisch gewesen. «Sie befürchteten, dass die Therapie nicht die gleiche Qualität habe», sagt der Geschäftsführer von Paarberatung & Mediation in Zürich. Aber: «Paaren gelingt es besser, sich in heimischer Umgebung und vor der Webcam zu öffnen», stellt die Paarberaterin Margareta Hofmann fest. Die Erfahrungen der beiden und weiterer Mediationspersonen hat das «Onlinemagazin» Watson aufgezeichnet...

Mediationen in Zeiten von Corona

Unverändert empfehlenswert sind die Ausführungen des Dachverbands SDM zur Durchführung von Mediationen in Zeiten von Corona. Diese Hinweise hatten wir in einem früheren Newsletter ausführlich beschrieben.


Mediationssitzungen per Video durchführen

Immer noch aktuell ist auch dieser Beitrag zum Thema virtuelle Mediationssitzungen. Mit entsprechender Videosoftware ist es möglich, mit Klienten eine Konfliktlösung neu zu beginnen oder angefangene Sitzungsrunden ohne physische Begegnung fortzuführen. Neben organisatorischen und technischen Hürden – nicht überall sind dafür die Voraussetzungen gegeben – gilt es auch, psychische Widerstände zu überwinden. Wie sich Mediationspersonen auf Videositzungen vorbereiten, hat Suzanne Segal für Bloomberg Legal aufgeschrieben (auf Englisch)...  
Besonders weit verbreitet ist die kostenlose Videosoftware von Zoom. Wie sie effektiv für Mediationen eingesetzt werden kann, zeigt dieser Beitrag...

Buchhändler-Mediation ohne Erfolg

Nach nur sieben Monaten im Amt war Daniel Waser seinen Job als Geschäftsführer des Schweizer Buchhändler- und Verlegerverbands (SBVV) Ende Juni 2020 schon wieder los. Von Beginn an agierte er laut einem Bericht in der «NZZ am Sonntag» glücklos, verspielte das Vertrauen der Belegschaft in kurzer Zeit und fiel durch ein Auftreten auf, das Betroffene im Team als «arrogant, autoritär und cholerisch» beschreiben. Auch eine Mediation konnte die offen ausgebrochenen Konflikte nicht mehr kitten. Es herrsche Erleichterung darüber, dass Waser den SBVV verlassen habe, schreibt die «NZZaS» zu den Turbulenzen im Branchenverband von Verlagen und Buchhandel...

Rennen am Lauberhorn dank Mediation gerettet

Ein wenig Schnee für das Sommerloch. Niemand geringeres als Bundesrätin Viola Amherd durfte das Resultat einer Mediation verkünden, die den als Nationalheiligtum angesehenen Sportanlass am Lauberhorn gerettet hat. Das Skirennen in Wengen könne auch in den nächsten Jahren durchgeführt werden, gab die Sport- und Verteidigungsministerin feierlich bekannt. «Wir haben eine einvernehmliche Lösung gefunden.» Amherd hatte die Mediation im Zwist zwischen Swiss-Ski und dem OK der Lauberhornrennen selbst übernommen und die Streithähne an den runden Tisch gebracht. Das Schweizer Fernsehen, dass den Anlass jeweils mit viel Pomp und stundenlang überträgt, vermeldete die frohe Botschaft...

Veranstaltungen & Weiterbildung

Aufgrund der Coronakrise gibt es derzeit wenig Weiterbildungsangebote. Einzelne Anlässe werden mit entsprechender Video-Software online durchgeführt. Bitte informiert euch bei den jeweiligen Veranstaltern, ob, wann und wie etwas stattfindet. Die Links zu den Angeboten diverser Veranstalter finden sich bei www.mediation-ch.org



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Die Sammlung der vom Mediationsforum monatlich versandten Newsletter findet sich hier...
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