....................................................................................................
Newsletter nicht lesbar?
Im Browser anschauen
Logo von MFS

Ausgabe: Oktober 2020


Liebe Mitglieder
Nun ist sie also da, die zweite Welle, von der wir im Frühjahr noch im Konjunktiv sprachen. Die Pandemie wirkt in unser aller Alltag hinein und zwingt viele von uns (zurück) ins Home-Office. Ganz besonders trifft sie alle freiberuflich Tätigen. Auch die Mediationsarbeit ist von den Einschränkungen betroffen, macht sie doch die persönliche Begegnung und das ausgleichende Gespräch zwischen den Konfliktparteien und der Mediationsperson schwieriger, wenn nicht unmöglich.

Die Alternative, Gespräche in den digitalen Raum zu verlegen, Videosoftware wie Zoom, Skype oder Teams einzusetzen oder gar schriftliche Formen der Mediation zu verwenden, haben einige von uns bereits während der ersten Welle ausprobiert. Aber: All das macht unsere Arbeit nicht leichter. Unter Mitwirkung von Mitgliedern des Mediationsforums bildet sich gerade im Dachverband SDM eine Fachgruppe Onlinemediation. Von ihr werden wir in Kürze mehr erfahren.

Derweil kommt mit diesem Newsletter der Hinweis auf die nächste Weiterbildungsveranstaltung, die – Corona-bedingt – nun via Zoom stattfindet. In diesem Sinne: Haltet euch an die Hygieneregeln, seid achtsam, bleibt gesund und helft den Betroffenen.  

Im Namen des Vorstands
Stephan Burkart und Cindy Weishaupt (Co-Präsidium Mediationsforum)

In dieser Ausgabe


Weiterbildung: Mobbing am Arbeitsplatz
> mehr
SDM mit umfangreichem Dossier Supervision
> mehr
Eine Freundin hat uns verlassen: Nachruf auf Mani Sokoll
> mehr
Friedensmediatoren als Seelenklempner?
> mehr
EDA lässt Kosten von Friedensmediation erforschen
> mehr
Konzernverantwortung durch Mediationen?
> mehr
Mediation bei Konflikten mit wilden Stadttieren
> mehr
Mediationen in Zeiten von Corona
> mehr
Veranstaltungen & Weiterbildung
> mehr
Newsletter im Archiv
> mehr

Weiterbildung: Mobbing am Arbeitsplatz

Vorfälle oder ungerechtfertigte Beschuldigungen von Mobbing, sexueller Belästigung oder Diskriminierung beeinflussen das Arbeitsklima und die Produktivität eines Unternehmens negativ und können schwerwiegende Folgen für alle Betroffenen haben. Wie und wann eine Mediation in solchen Fällen hilft und wann eine andere Vorgehensweise angezeigt ist, zeigt diese Weiterbildungsveranstaltung auf. Referentin: Claudia Stam von der Fachstelle Mobbing. Dienstag, 17. November, 18.30 Uhr, digital via Zoom. Details und Anmeldung...

SDM mit umfangreichem Dossier Supervision

Mediatorinnen und -Mediatoren, welche über die Akkreditierung verfügen und den SDM-Titel tragen, sind nicht nur zur Weiterbildung angehalten, sondern auch zur Selbstreflexion. Der übliche Weg, die eigene Mediationspraxis zu überdenken, geht über die Intervision (peer-to-peer) oder die Supervision. Bei letzterer hilft eine dritte Person, die eigenen Konfliktkompetenzen, sowie das Verhalten in der Mediation und die Mediationshaltung zu überprüfen. Ein umfangreiches Dossier, das mit dem letzten Newsletter des SDM erschienen ist, gibt Einblicke in die Funktion der Supervision oder, wie es in den frankofonen Ländern gerne gesagt wird, in die Analyse unserer Praxis. Professionell sein heisst, ständig sein Selbstreflexionspotential auf der persönlichen wie auch der professionellen Ebene zu entwickeln. Mehr zu diesem wichtigen Thema auf der Website des SDM...

Eine Freundin hat uns verlassen: Nachruf auf Mani Sokoll

Sie galt als leidenschaftliche Vermittlerin, als eine Persönlichkeit, die stets interessiert war, unterschiedliche Menschen zusammenzubringen. Sie war in unzählige wegweisende Projekte involviert und an Anlässen dabei. Man kannte sie vom Radio und Fernsehen, selbst in den Linienbussen der RVBW war ihre Stimme zu hören. Nun ist die Mediatorin Mani Sokoll von uns gegangen. Sie war für viele eine Freundin, ein Aargauer Original, bekannt und beliebt in Baden und Leutwil, wo sie lange lebte. Zuletzt zog es sie ins Zürcher Oberland. Ihr letzter Wunsch war an alle gerichtet: «Taten satt Worte im Alltag, mehr echt gelebte Achtsamkeit, Empathie, Wohlwollen, offene Herzen und ein vorurteilsfreies aufeinander Zugehen», heisst es in der von ihr selbst verfassten Traueranzeige. Nun hat Mani, im Alter von 58 Jahren, ihre letzte Reise angetreten. Ein Nachruf auf Mani Sokoll ist auch im Badener Tagblatt erschienen...

Friedensmediatoren als Seelenklempner?

Es gilt als eine Kunst, die Schweizer Diplomaten so gut wie wenig andere beherrschen: In aller Welt erbringen sie sogenannte «Gute Dienste». Mediation zwischen Konfliktparteien ist dabei der zentrale Ansatz. Die Friedensförderung gilt als Kerngeschäft der Schweizer Aussenpolitik. Jetzt soll die Londoner Professorin Irene Bruna Seudas für EDA ein Toolkit entwickeln, eine Art «Praktiker-Leitfaden», das Wissen bündeln soll und für alle Mediatorinnen und Mediatoren nützlich und anwendbar ist. Mehr zu dem Projekt, das CH-Media-Autor Sven Altermatt unter dem etwas seltsamen Titel «Warum Schweizer Diplomaten zu Seelenklempnern werden sollen», zusammenfasst...

EDA lässt Kosten von Friedensmediation erforschen

Nichts ist gratis, auch die Mediation nicht. Welche Kosten bei der Friedensmediation entstehen, die kaum je in einem Budget oder Abrechnung auftauchen, versuchen Forscher des International Security and Development Center (ISDC) und von Swisspeace zu ergründen. In einem Projekt untersuchen sie «Kosten und Märkte zur Finanzierung von Friedensverhandlungen», so der Titel ihres vom Eidgenössischen Department für auswärtige Angelegenheiten (EDA) finanzierten Vorhabens. «Frieden zu schaffen ist in der Regel die bessere Wirtschaftspolitik für die Gesellschaft, als Krieg zu führen. Aber Frieden zu schaffen kostet auch Geld - genau wie der Besuch beim Arzt oder der Kauf von Medikamenten Geld kostet. Wie Friedensverhandlungen bezahlt werden, ist jedoch nicht gut erforscht oder geregelt. Wir brauchen klare Regeln für die Finanzierung von Friedensverhandlungen, damit mehr Frieden geschaffen werden kann», sagt Tilman Brück, Gründer und Direktor des ISDC und Mitverfasser des Berichts. Mehr dazu in diesem Bericht des Informationsdienstes Wissenschaft...

Konzernverantwortung durch Mediationen?

Die bevorstehende Abstimmung über die Konzernverantwortungsinitiative, deren orange Fähnchen von vielen Balkonen hängen, hat auch Implikationen für die Mediation. Was viele nicht wissen: Schon heute können die Behörden eine solche anordnen, wenn der Verdacht auf einen Verstoss eines Unternehmens gegen die Leitsätze der OECD für multinationale Unternehmen vorliegen könnte. Dabei handelt es sich um Handlungsempfehlungen, beispielsweise zur Beschäftigung und den Beziehungen zwischen den Sozialpartnern oder zum Umweltschutz. Kann eine Verletzung der Leitsätze nicht ohne weiteres ausgeschlossen werden, beruft das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco einen runden Tisch ein mit den Beschwerdeführern und dem betreffenden Unternehmen. Die Weltwoche zeichnet einen Fall nach, bei dem die Völkerrechtlerin Christine Kaufmann von der Universität Zürich als Mediatorin tätig war. Die Herausforderung solcher «höchst anspruchsvollen» Mediationen sei es, konfrontative Situationen in eine positive Vorwärtsbewegung zu verwandeln. Der Beitrag dazu in der Weltwoche...

Mediation bei Konflikten mit wilden Stadttieren

Wilde Säugetiere sorgen bei Hauseigentümern immer wieder für Ärger –nicht nur wegen des Lärms. Manche Arten beschädigen das Haus oder verwüsten den Garten. Marder, Mäuse und Ratten können die Bausubstanz angreifen und Wärmedämmung oder Elektrik beschädigen. Auch Fuchs, Dachs, Steinmarder, Wildschwein und Waschbär sind immer häufiger im Siedlungsgebiet anzutreffen. Wo sie Probleme verursachen, empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit den zuständigen Behörden. Sie einfach umzubringen ist meist nicht die beste Lösung. «Städte und Siedlungen sind befriedete Bezirke, dort herrscht Jagdverbot», sagt eine Jägerin. Es gehe eher um Kommunikation, Mediation und Aufklärung, beispielsweise darüber, wie man verhindert, dass Tiere sich einnisten. Mensch und Tier leben seit Jahrtausenden zusammen, das kann organisiert werden und muss nicht immer im Tod der Tiere enden, sagt sie. Es gebe auch  Vorteile - jede Fledermaus verschlingt pro Tag mehrere Tausend Mücken, Marder jagen erfolgreich Mäuse. Es gibt nur eine unbestreitbare Grenze beim Zusammenleben: Sicherheit und Gesundheit des Menschen. Mehr zur Mediation zugunsten wilder Stadttiere in diesem SZ-Beitrag...

Mediationen in Zeiten von Corona

Weiterhin verweisen wir auf die Ausführungen des Dachverbands SDM zur Durchführung von Mediationen in Zeiten von Corona. Diese Hinweise hatten wir bereits in einem früheren Newsletter ausführlich beschrieben.


Veranstaltungen & Weiterbildung

Aufgrund der Coronakrise gibt es derzeit wenig Weiterbildungsangebote. Einzelne Anlässe werden mit entsprechender Video-Software online durchgeführt. Bitte informiert euch bei den jeweiligen Veranstaltern, ob, wann und wie etwas stattfindet. Die Links zu den Angeboten diverser Veranstalter finden sich bei www.mediation-ch.org



Newsletter im Archiv

Dieser Newsletter erscheint in sechs bis acht Ausgaben pro Jahr. Darüber hinaus erhalten unsere Mitglieder den Newsletter des Schweizerischen Dachverbands Mediation (SDM) zugestellt. Dann pausiert jeweils dieser hier. Die Sammlung der vom Mediationsforum versandten Newsletter findet sich hier... Der neuste SDM-Newsletter (Ausgabe September 2020) lässt sich hier abrufen...